So kommt Ihr gut durch die närrischen Tage
Karneval – die fünfte Jahreszeit geht in den nächsten Tagen ihrem Höhepunkt entgegen. Ob im Saal, auf der Straße, in Kneipen oder im Club – überall wird gefeiert, geschunkelt und getanzt. Jeder kennt die Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumende Lebensfreude, aber auch den Morgen danach: Katerstimmung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel – und bei schlechtem Wetter drohen Grippe und Erkältungen. Karneval ist gut für dat kölsche Hätz, aber dem Körper tut er weniger gut.
Auch in Sachen Essen und Trinken: Frikadellen und Currywurst, Kamelle, Mutzemändelcher und Krapfen, Kölsch und Kabänes… Mit einem Krapfen, einem Frikadellen-Brötchen, einer Currywurst mit Pommes sowie sechs Kölsch, zwei Glas Limo und zwei Schnäpsen (insgesamt 2207 Kilokalorien) ist der durchschnittliche Energiebedarf eines Erwachsenen schon gedeckt – kein Wunder, dass sich viele Elferrats-Uniformen nicht mehr schließen lassen! Wenn der Narr dann abends endlich ins Bett steigt, hat der Körper einiges zu verkraften. Mit ein paar Tipps kommt Ihr besser durch die närrischen Tage und vermindert die unangenehmen Folgen:
- Gut frühstücken: Damit geben wir dem Körper eine gute Grundlage, um den Tag zu überstehen: Vollkornbrot oder -brötchen mit herzhaftem aber magerem Belag wie gekochter Schinken, magerer Käse oder Frischkäse, Obst oder Rohkost, ein frisch gepresster Saft und Quark oder Joghurt machen munter, satt und liefern viele Vitamine und Mineralien. Mit so einem Start in den Tag muss man weniger Bedenken haben, wenn Mutzen und Pommes Frites verführen – die Folgen der Ernährungssünden werden auf ein Minimum beschränkt.
- Viel trinken: Viel mineralstoffreiches Mineralwasser und weniger Alkohol hält uns bei klarem Verstand. Deshalb sollte nach jedem Glas Alkohol ein Glas Mineralwasser getrunken werden. So wird die aufgenommene Alkoholmenge reduziert. Da Alkohol die Urinausscheidung erhöht, gehen dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren. Ein Wasser, das reich an Mineralstoffen, insbesondere Natrium, ist, erhöht die Flüssigkeitsaufnahme des Körpers, verhindert damit ein Austrocknen und füllt die verloren gegangenen Elektrolyte wieder auf. Ein Trick, der übrigens nicht nur zu Karneval Gültigkeit hat.
- Kalorienbewusste Party: Wenn Ihr zuhause feiert, bietet magere Lebensmittel wie Hähnchenbrust oder Pute an. Auch Frikadellen aus magerem Puten-Hackfleisch sind eine Alternative. Der klassische Kartoffelsalat ertrinkt häufig in Mayonnaise und sollte einem frischen bunten Salat weichen oder mit einem leichten Dressing zubereitet werden. Fisch ist eine gesunde und fettarme Bereicherung für das Buffet. Und wie wär‘ es mit einem Obstsalat oder rote Grütze zum Dessert?!
Und so sagt Ihr dem Kater den Kampf an
Zu viel getrunken? Am Morgen nach der Party schmerzt jeder Lichtstrahl und jedes Geräusch, die Kehle scheint wie ausgedörrt und alleine beim Gedanken an Essen wird einem schon wieder ganz anders? – Ein Kater ist ein richtiger Spielverderber.
Egal ob Sekt, Wein, Bier oder Schnaps – die Folgen sind immer gleich. Streng genommen verursacht jedes Gramm Alkohol eine kleine Vergiftung. Und gegen die kämpft der Körper an, indem er den Alkohol im Blut wieder abbaut. Doch das dauert: bei Frauen schafft der Organismus etwa 0,1 Promille pro Stunde, bei Männern sind es 0,2 Promille.
Aber wie viele Gläser Wein oder Bier sind 0,1 Promille? Das ist bei jedem Menschen anders und hängt vom Körpergewicht und der Körperflüssigkeit ab. Grob gilt: Eine 55 Kilogramm schwere Frau hat nach einem Glas Wein etwa 0,3 Promille, nach 0,5 Litern Kölsch (entspricht 2,5 Kölsch) 0,4 Promille Alkohol im Blut, bei einem 80 Kilogramm schweren Mann sind es ungefähr 0,18 Promille bzw. 0,3 Promille beim Bier.
Daraus ergibt sich eine einfache Gleichung: Je weniger Alkoholgehalt im Getränk, desto besser. Und: ein alkoholfreies Kölsch enthält nebenbei auch viel weniger Kalorien als ein normales: Während ein Kölsch (0,2 l) etwa 80 Kilokalorien (kcal) enthält, kommt die alkoholfreie Alternative nur auf 36 kcal. Die „gesunde“ Getränk-Alternative hat also nur halb so viele Kalorien. Selbst die süße Variante der Fassbrause kommt nur auf 46 kcal und ist damit immer noch „leichter“. Wer sich beim Wein auch mal für eine Schorle entscheidet, kann ebenfalls neben Promille auch Kalorien sparen: So hat eine Weißweinschorle (200 Milliliter) nur 88 kcal. Im Vergleich dazu bringt unverdünnter Wein – wegen seines hohen Zuckergehalts – stolze 176 kcal auf die Hüften.
Hier einige Tipps, die Euch den Morgen danach etwas erträglicher machen
Die schlechte Nachricht: Einen Kater kann man nicht heilen. Man kann seinen Organismus jedoch beim Abbau des Alkohols unterstützen und so die typischen Symptome mildern.
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Alkohol in Maßen und nach Möglichkeit nicht auf nüchternen Magen trinken.
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Auch wenn’s der schlanken Linie nicht zuträglich ist, gegen den Kater hilft es: eine fetthaltige Ernährungsgrundlage, denn Fett hindert Alkohol daran, ins Blut zu gelangen.
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Trinkt nach jedem alkoholhaltigen Drink ein großes Glas natriumreiches Mineralwasser: So trinken man insgesamt weniger Alkohol, der Weg des Alkohols ins Blut wird verlangsamt, die Flüssigkeitsbilanz verbessert sich und der Körper trocknet nicht aus.
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Aufgepasst bei alkoholhaltigen Mixgetränken! Ihr süßer Geschmack überdeckt ihren Alkoholgehalt (etwa fünf bis sechs Prozent) – weshalb sie leicht unterschätzt und übermäßig genossen werden.
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Wechselt nicht zwischen verschiedenen Arten alkoholhaltiger Getränke.
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Esst immer wieder salzhaltige Snacks. Sie führen dem Körper Mineralien zu, die er beim Trinken verliert.
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Geht zwischendurch „Luft schnappen“. So wird der Sauerstoffmangel durch Fusel- und Begleitstoffe ausgeglichen.
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Obst und Gemüse unterstützen die Leber beim Alkoholabbau.
Übrigens: die Volksweisheit, die rät, am nächsten Tag mit dem Getränk weiterzumachen, mit dem man aufgehört hat, ist eine schlechte Idee, denn das zögert die Symptome nur hinaus. Aber wenn man einen richtig schlimmen Kater hat, ist Alkohol sowieso das Letzte, wonach es gelüstet. Was tatsächlich hilft ist ein deftiges Frühstück mit Rollmops, sauren Gurken oder einer kräftigen Bouillon. Das liefert dem Körper viele Mineralstoffe, vor allem Salz.